1859: Die Idee zur Gründung des Roten Kreuzes entwickelt sich
Am 24. Juni 1859 kam es bei Solferino (Lombardei) zu einer Schlacht
zwischen den Truppen Piemont-Sardiniens gemeinsam mit den Franzosen
unter Kaiser Napoleon III gegen die Truppen Österreichs. Vordergründiger
Anlass der Schlacht waren die italienischen Unabhängigkeits-
und Freiheitsbestrebungen.
Der Ausgang der Schlacht führte zur Niederlage der Österreicher im
Sardinischen Krieg. Österreich musste in Folge die Lombardei an Piemont-
Sardinien abgeben. Die Schlacht forderte mehr als 8000 Tote.
Henry Dunant schrieb unter dem Eindruck der Schlacht: „In den
Gräben, Straßen, Bächen – überall lagen Tote und Sterbende. Die
Umgebung von Solferino ist im wahren Sinne des Wortes mit Leichen
übersät.“
Solferino ist heute eine Stadt mit etwa 2500 Einwohnern und vor
allem durch seine historische Bedeutung geprägt. Im Ort befindet sich
ein kleines Museum, das Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Fahnen
der beteiligten Armeen ausstellt.
In unmittelbarer Nähe des Museums
liegt auf einem kleinen Hügel die so
genannte Knochenkapelle Ossano di
Solferino, wo rund 1400 Schädel und
weitere Knochen von 7000 Opfern
der Schlacht aufbewahrt werden.
In vier Sprachen befindet sich in der
Kapelle folgende Widmung:
„Den vereinigten Resten toter Krieger
weihet Kränze und fromme Gebete
Feinde im Kampfe ruhen sie im Frieden
des Grabes beisammen als Brüder.“ |